Aus Liebe zum Mittelalter
Wenn man zur Zeit die Löwenburg besichtigt,
dann fallen einem die vielen Gerüste um die Löwenburg
auf. Teilweise werden Schäden beseitigt und Verbesserungen
aus den Mitteln des privaten "Wilhelmshöher Wiederaufbauvereins" finanziert.
In den Räumen, die man besichtigen kann, entstand
mit dem geretteten Inventar aus dem Zweiten Weltkrieg
ein interessantes Museum. Kurfürst Wilhelm, der
die Burg regelmäßig besuchte, sammelte auch Inventar
aus älteren hessischen Schlössern, wie Heydau,
Weißenstein und Wilhelmsthal. In Kassel sind
damit die einzigen höfischen Einrichtungen von
der Renaissance bis zum Barock zu sehen. Eine
Sammlung von Bronzestatuetten, Bildteppichen,
Waffen, schönen Gläsern, meist aus hessischen
Glashütten, Spielen und Spieltischen und wertvolle
Uhren vervollständigen die Einrichtung. So schuf
sich hier am Ende des 18. Jahrhunderts ein Fürst
aus Liebe zum Mittelalter und zum Sammeln ein
privates Refugium, das im Vergleich mit der offiziellen
Sommerresidenz im Schloß Wilhelmshöhe den zwiespältigen
Charakter dieser Zeit des Umbruchs deutlich macht.
(Wegner,
85-87). |
|